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Innenraumperspektive eines Gruppenraums mit gelben Akzenten

Die Kita-Leitung zieht vom Erdgeschoss in die neuen Büros im vormals teilausgebauten Dachraum. Damit wird Nutzfläche für die Krippe frei. Und diese erfüllt – umfangreich saniert – heutige pädagogische und hygienische Standards spielend.

Nach dem erfolgreichen Ausbau des Dachgeschosses der Leipziger »Kindertagesstätte an der Heilandskirche« im Jahr 2017 wurde unser Büro nun erneut beauftragt – dieses Mal, um in dem denkmalgeschützten Bestandsgebäude zusätzliche Krippenplätze zu schaffen. Daran ist insbesondere die Stadt Leipzig maßgeblich interessiert; der Freistaat Sachsen hat entsprechende Fördermittel bereitgestellt.

Der Umbau sollte ohne die Veränderung der Gebäudehülle geschehen. Durch innere Umstrukturierung und Flächenoptimierung erhält der Krippenbereich im Erdgeschoss zusätzliche Betreuungsplätze für 1- bis 3-Jährige. Das Büro der Kita-Leitung zieht ins Dachgeschoss und der so gewonnene Platz dient als neuer Garderobenraum, und die Gruppenräume sind jetzt größer.

Viel Platz zum Spielen findet sich im Gruppenraum zwischen farbigen Akzenten
Viel Platz zum Spielen findet sich im Gruppenraum zwischen farbigen Akzenten
In der Garderobe gibt es jetzt mehr Platz, um bequem Schuhe und Kleidung zu wechseln
In der Garderobe gibt es jetzt mehr Platz, um bequem Schuhe und Kleidung zu wechseln

Insbesondere beim Bauen im Bestand muss man oft Kompromisse finden. Wirtschaftlich vertretbare Eingriffe in die bestehende Bausubstanz stehen beispielweise den »Empfehlungen zu den räumlichen Anforderungen an Kitas« (»Bekanntmachung einer Empfehlung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales zu den räumlichen Anforderungen an Kindertageseinrichtungen« vom 24.06.2005) gegenüber. Der räumlich enge Sanitärbereich war eine besondere Herausforderung. Konstruktive Abstimmungen mit allen beteiligten Akteuren führten schließlich zur Betriebserlaubnis.

Auf Augenhöhe der Kinder: der als freistehendes Möbel entwickelte Waschplatz
Auf Augenhöhe der Kinder: der als freistehendes Möbel entwickelte Waschplatz
Die Kinder nehmen selbständig die Treppe zur Schlafempore
Die Kinder nehmen selbständig die Treppe zur Schlafempore
Klare Formen und verwandte Farben markieren einzelne Spielbereiche
Klare Formen und verwandte Farben markieren einzelne Spielbereiche
Hier kann man sicher schlafen: Tischlerkunst trifft auf DIN-Normen
Hier kann man sicher schlafen: Tischlerkunst trifft auf DIN-Normen

Ein zentrales Thema sind arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen für die Erzieherinnen und Erzieher. So sind auf Basis schall- und raumakustischer Messungen und Simulationen Akustik-Lochdecken und Wandabsorber zum Einsatz gekommen. Sie sind Teil des Gestaltungskonzepts. Zudem haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Stauraum in allen Räumen z. B. für Spielzeug, Bücher und Bastelmaterial gewünscht. Raumhohe Einbaumöbel in Wandnischen oder entlang ganzer Wände erfüllen diesen Wunsch. Weitere Funktionen - wie eine kleine Teeküche und ein Dokumentationsplatz sind geschickt integriert.

Beschichtete Multiplex-Platten sind ideal für Möbel: Die geölten, warm wirkenden Holzkanten kombiniert mit dem neutralen, mattweißen und kratzunempfindlichen HPL-Furnier finden sich einheitlich in allen Einbaumöbeln sowie Tischen und Stühlen wieder.

Der beigegraue Linoleumboden in allen Aufenthaltsräumen als auch die farblich passenden, großformatigen Bodenfliesen des Waschraums wärmen die Räume optisch auf. Farbige Akzente werden punktuell und raumweise differenziert gesetzt – als Wandfarbe, als Möbeloberfläche, als Wandfilz, als Bodenmatte. So entsteht eine zoniertes, mildes Farbspektrum, welche das pädagogische Konzept der Einrichtung unterstützt.

Zahlen, Daten, Fakten

Architekt LPH 1-8: Unnewehr Packbauer Architekten, Leipzig
Bauherr: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Lindenau-Plagwitz
Fotos: Stefan Unnewehr, Leipzig
Fertigstellung: 2022

Laufender Meter: Umbau des Krippenbereichs der »Kita an der Heilandskirche« in Leipzig https://unnewehr-packbauer.com/images/content/RS12_6925-1920.jpg Stefan Unnewehr